Ausgepowert? Burn-out? Sinnsuche!

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Ich propagiere hier die Philosophie, dass manche Dinge wie von selbst gehen und man dabei die Anstrengung gar nicht mehr spürt. Das kann sehr anregend, interessant, in einem motivierten Zustand sein. Insofern kann ich müde sein, aber immer noch hochmotiviert und weiter aktiv.
Es gibt den Zustand weiter gehen zu müssen, obwohl man nicht mehr möchte. Das meint wohl der Begriff ausgepowert oder Burn-Out. Und gibt es den anderen Zustand weiterzugehen, obwohl man müde ist.
Bei Wanderungen habe ich Lust weiterzugehen, obwohl ich die letzten zwei Tage auch schon gewandert bin und die Beine müde sind. Aber ich habe weiter Lust weiter zu machen. Vielleicht einen Tick langsamer als zu Anfang. Ich gehe weiter und ich bin weiter motiviert. Ja, das gibt’s.
Was lernen wir daraus? Manche Dinge laufen wie von selbst. Da spielt der Fokus mit hinein. Wenn ich nicht darauf achte, wie sehr ich ausgepowert bin, wenn ich darauf achte, wie sehr ich das mag, was ich tue, dann kann mir eine Erschjöpfung kaum etwas ausmachen.
Jede Erschöpfung, jedes Voranschreiten ist doch auch ein Training. Da kommen wir auf den Begriff „wachsen“. Ich wachse.
Wenn ich natürlich ausblende, dass ich ein Ziel verfolge, welches nicht meines ist, das ich für jemand anderen verfolge und das ich gar nicht verfolge, weil ich das möchte. Ich blende immer wieder aus, und quäle mich dadurch. Dann bin ich ausgepowert. Und spüre das auch. Und möchte dann auch nicht weitergehen. Das ist der Punkt.
Wenn ich mich anpeitsche, immer weiter auf dem Weg zu gehen, dann verpasse ich den Moment, bei dem es wirklich angebracht gewesen wäre anzuhalten oder langsam zu machen.
Wenn ich allerdings in einem motivierten Zustand mit allen Sinnen dabei bin, dann werde ich an meinem Ziel arbeiten. Nur bis zur Grenze, aber nicht darüber hinaus. Wenn die Grenze etwas schwammig ist, vielleicht noch etwas weiter.
Wenn mein Ziel UND die Grenze vor mir ganz klar sind, werde ich darüber nicht gehen. Dann bin ich mir meiner Grenzen bewusst und klappe nicht alle Sinne zu. Ich sehe alles, wie es sein soll und wie ich es möchte. Dementsprechend gehe ich voran.
Gibt es ein Kind, vertieft in seinem Spiel, welches es einen Burn-Out hat und über seine Grenzen hinaus geht? Es gibt Momente, in denen man nicht weiß, dass da eine Grenze ist. Wenn man eine Grenze sieht und darüber hinaus geht, da entsteht der Burnout. Das Plädoyer ist, sein Ziel mit voller, ganzer Kraft anzugehen und daran zu arbeiten.
Burnout, ausgebrannt sein, gibt es nur, wo erheblicher Druck von außen herrscht oder ich mir den Druck zu eigen gemacht habe und diesem Druck nicht mehr standhalte. Es sind dann aber gar nicht mehr die eigenen Ziele, die ich da verfolgte, sondern bestenfalls Mittel zum Zweck.
Der Aspekt beim Burnout ist nicht Müdigkeit oder Erschlöpfung und die Einsicht jetzt einmal einen Gang herunterzuschalten, sondern die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.
Das heißt, dies ist ein Appell sich den Sinn zu geben. Und der Sinn ist ganz individuell. Es geht darun, Sinn im eigenen Tun zu haben.