Guten Chef erkennen und einer werden
Ich habe mich immer wieder gefragt, woran man grundsätzlich eine gute Führungskraft erkennt. Und jetzt habe ich eine Systematik entwickelt.
Definition: Ein Vorgesetzter hat die Eigenschaft, dass er anderen Menschen etwas zu sagen hat, laut Definition. Das heißt, er muss mit den Humanressourcen, mit dem Humankapital arbeiten, welches er hat.
Es ist derart gängig und üblich es zu ignorieren, so dass es vielleicht gar nicht mehr auffällt und ich habe auch erst einmal lange gebraucht es herauszufinden: Es sollte so sein, dass ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter kennen muss und zwar Angesicht zu Angesicht. Es spielt keine Rolle, ob der Vorgesetzte zwei oder drei Hierarchiestufen über dir ist.
Wenn sich ein Vorgesetzter in seinem Büro einschließt und nur eine ferngesteuerte Kontrolle durchführt, dann weißt du, von welcher Art dein Chef ist. Ein Vorgesetzter, der nicht von sich aus Kontakt zu seinen Mitarbeitern sucht, um sie kennenzulernen, handelt nicht produktiv. Nicht selten sitzt er in seinem Büro und selbst wenn er die Gelegenheit hätte spricht er nicht mit dir, sondern nur mit seinesgleichen und mit seinen eigenen Vorgesetzten. Dies ist ein absolut sicheres Zeichen, dass es sich um schlechte Führung handelt.
Das heißt, diese Menschen kommen nicht auf Grund einer fachlichen Qualifikation oder produktiven Eigenschaft in eine höhere Führungsposition. Warum er oder sie doch die Position inne hat, das will ich dir überlassen. Oft ist es so, dass Vorgesetzte das Gespräch mit Untergegbenen scheuen. Woher kommt das? Denke einmal darüber nach! An dieser Stelle wechsle ich bewusst von der Beschreibung Mitarbeiter zur Beschreibung Untergebener. Tja, ich sage es dir. Sie sind eben nicht an ihre Position gekommen durch ihre Qualifikation. Ich gebe dir hier einen Indikator an die Hand.
Jeder Mitarbeiter auf ALLEN Hierarchiestufen arbeitet nicht nur fachlich, sondern auch im Austausch und in der Kommunikation mit Kollegen. Warum sollte das bei Vorgesetzten eigentlich anders sein? Mir fällt kaum ein Beruf ein, spontan schon gar nicht, der nicht angewiesen wäre auf eine gegenseitige Kommunikation.
Und wenn ein Vorgesetzter mehrere Hierarchiestufen über dir mit einem Mitarbeiter spricht, so gibt es manche, die trotzdem völlig oberflächlich bleiben, wie mit jemandem fremden, völlig Unfachliches sagen und Smalltalk machen, anstatt etwas über die Tätigkeit des Mitarbeiters herauszufinden. Das zähle ich auch nicht dazu, seine eigenen Mitarbeiter und ihre Fähigkeiten kennenzulernen.
Ein Vorgesetzter muss womöglich, mit dem was er an Humankapital hat, arbeiten. Selbst wenn der Vorgesetzte davon ausgeht, Mitarbeiter sind so wie sie sind und die könnten nicht wachsen oder sich verändern, dann muss er oder sie doch herausfinden, ob der Mitarbeiter oder Untergebene gut oder schlecht mitarbeitet. Ich muss mich mit ihm auseinandersetzen. Und wenn ich mehrere Hierarchiestufen darüber bin, dann müsste ich auch selbst einmal, allein schon wegen dem Austausch unter den Vorgesetzten mit dem entsprechenden Mitarbeiter sprechen. Wenn also ein Vorgesetzter die Philosophie von Mitarbeitern nach dem Schema A, B, C vertritt, eines guten, mittleren oder schlechten Mitarbeiters, selbst dann muss er natürlich mit dir sprechen, um dich zu sortieren. Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Wenn jemand sagt, der oder der ist für die oder jene Stelle geeignet, dann muss man denjenigen dort einsetzen, wo er am besten geeignet ist und eben seine Qualifikationen unter anderem mittels eines Gespräches herausfinden. Oft oder meistens geht es zum Teil auch ausdrücklich, wie ich persönlich erlebt habe, lediglich und wörtlich um austauschbare „Köpfe“, um Personalmasse die von einer Abteilung in die andere Abteilung hin- und hergeschoben werden kann.
Wenn man das Ganze dynamisch sieht und davon ausgeht, dass Menschen sich in bestimmten Positionen entwickeln und je nachdem entfalten, ist es um so bedeutsamer, dass Personen in der richtigen Position noch viel produktiver WERDEN können als sie es gerade zeigen, weil sie womöglich falsch eingesetzt sind bzw. nicht genügend motiviert sind.