Goethe: Ziel vors Auge gestellt hat magisches Recht
Dein Ziel vors Auge gestellt,
Hat ein magisches Recht;
Weil es die Sinne gefesselt hält,
Bleibt der Geist ein Knecht.
Wir müssen uns das Ziel vors Auge stellen. Und ich sage, am besten in irgendeiner bildlichen Form. Man sagt ja auch, Worte sind wie Schall und Rauch. Das geht links und rechts raus. Allerdings spricht er nicht von Worten oder Bildern, sondern von dem Auge, welches gefesselt ist. Genau das ist, was ich immer sage. Man muss sich sein Ziel immer wieder vor Augen führen. Und das meine ich wörtlich.
Es hat ein magisches Recht. Warum ist es magisch? Weil es gegen es irgendwie die Sinne beeinflusst. Und ich ergänze, weil es die unwillkürlichen Sinnesprozesse beeinflusst. Ich plädiere das Prinzip tatsächlich zu nutzen. Es funktioniert ganz magisch.
Den bewussten Geist übersetze hier mit Logik. Der bewusste Verstand bleibt ein Knecht. Und den wollen wir manchmal draußen haben und für höhere Aufgaben nutzen. Den wollen wir nicht dafür verwenden. Der Geist soll sich gar nicht ständig mit dem Ziel beschäftigen und bleibt insofern ein Knecht und nichts anderem.
Goethe hat da ein Werkzeug erkannt, welches man im Guten oder im Schlechten nutzen kann. Sein Original-Zitat lautete etwas anderes. Ich sage, nutze diesen Effekt!
Dummes Zeug kann man viel reden,
kann es auch schreiben.
Wird weder Leib noch Seele töten,
es wird alles beim Alten bleiben.
Dummes aber, vors Auge gestellt,
Hat ein magisches Recht;
Weil es die Sinne gefesselt hält,
Bleibt der Geist ein Knecht.