"Abnehmen"? Richtiges Zielbild wählen
Immer wieder sehe ich, dass Menschen beim Versuch den Körper auf Vordermann oder Vorderfrau zu bringen, sich auf das konzentrieren, was weg soll. Es ist ganz natürlich und sinnvoll einen Schmerz wahrzunehmen und es ist auch ein Vorgang, der hilfreich ist. Gleichwohl die volle Konzentration auf etwas zu lenken, ist nicht immer der beste Weg dieses Etwas tatsächlich zu ändern. Denn, alles was du benennst oder auch nur als Verneinung erwähnst, auf das steuerst du zu. So können sich Probleme verstärken. Eine Benennung des Problems ODER z. B. das Wort Problem ist eine Fixierung auf das Problem.
Wie kannst du es konkret positiv formulieren? Das fällt vielen in der Praxis richtig schwer. Eines dieser Bereiche ist das sogenannte Ziel „Abnehmen“. „Abnehmen“ ist KEIN positiv formuliertes Ziel. Du willst ja beim Abnehmen von etwas weniger. Suche dir ein Ziel, von dem du sagen kannst, davon möchte ich mehr. Bei Diabetes möchtest du nicht so viel spritzen müssen. Die Rückenschmerzen hättest du gerne weg? Die Erwähnung auf ein Wort wie „spritzen“ oder „Rückenschmerzen“ ist eine Verstärkung. Das gilt für alle solche Killer-Aufträge, bei denen etwas weg gemacht werden soll.
Versuche es dir folgendermaßen klar zu machen. Ein Teil deines Gehirns funktioniert intuitiv und nicht intellektuell. Dieser Teil ist wirkungsstark und schnell. Wenn du einem kleinen Kind ein Eis zeigst und dabei den Verbotsfinger hebst mit einem „Nein, das Eis darfst du jetzt nicht essen!“, wie wird das Kind sich wohl zurückhalten können. Der Erwachsene hingegen kann sich da steuern. Allerdings bedarf es da eine große Anstrengung sich willentlich und bewusst zurückzuhalten, das heißt mit dem Intellekt. Genau das ist, was wir vermeiden wollen. Wir wollen Ergebnisse erzielen. Wenn wir da einen starken intuitiven Teil haben, der dem Intellekt ein Schnippchen schlagen kann, dann sollte man das nutzen.
Vermeide also Worte, die dich dazu verleiten, dich schlecht zu fühlen oder Worte, die Dinge beschreiben, von denen du weg willst. Wenn du abnehmen willst, suche dir also ein positives Ziel. Zum Beispiel könnte dies sein, attraktiver zu erscheinen. Das könnte ein positives Ziel sein. Es ist wohl kaum vorstellbar zu attraktiv zu sein.
In einem konkreten Gespräch zur Beratung über das körperlich attraktiver sein oder wie es zu viele bezeichnen, das Abnehmen, kam dann konkret auf, wieder in die Lieblingshose hineinzupassen. Ich riet also dazu, diese eine Hose oder jene andere oder noch eine dritte Hose gut sichtbar irgendwo hinzuhängen.
Ich für meinen Teil habe es immer so gehalten, dass ich gesagt habe, ich möchte mehr Muskeln aufbauen. Das ist ein weiteres Beispiel für ein Mehr von etwas Positivem. Mehr Muskeln ist auch für Frauen hilfreich. Ja, mal abgesehen von manchen, die ernsthaft Angst vor dicken muskulösen Frauen-Armen haben. Jetzt aber im ernst. Du weißt schon, was ich meine. Es gibt Waagen, die den Muskelanteil anzeigen. Es ist ein positiver Indikator und im Sinne einer Steigerung von etwas, was du in den Blick nimmst, hilfreich. Du brauchst alkso z. B. nicht WENIGER Gewicht, sondern MEHR Muskelmasse.
Zusammengefasst: Bitte, bitte, achte auf eine Zielgröße, die du steigerst und nicht reduzierst. Es geht also nicht darum, WENIGER auf die Waage zu bringen, sondern dass du MEHR Attraktivität bekommst, WIEDER in die Hose passt, MEHR Muskelmasse bekommst, um Rückenschmerzen zu vermeiden.
Und wenn du von etwas mehr willst, dann sage nicht „Ich möchte mich mehr anstrengen.“ Bitte nehme ein Mehr von etwas Positivem. Wer möchte sich gerne anstrengen? Nicht wirklich. Nehme dir zum einen deine Aufgaben vor UND setze dir daneben ein Ergebnisziel von dem du mehr haben willst. Sage es möglicherweise nicht mit Worten, sondern mit Bildern. Denn da brauchst du nicht das Wort „weniger„ verwenden, sondern bilde es einfach ab, wie du aussehen möchtest.