Aufgabendauer von nur 8 Minuten? Zeitliche Begrenzungen erleichtern Beginn
Warum begrenze ich Aufgaben auf acht Minuten. Es ist viel angenehmer in eine Aufgabe hineinzugehen, wenn man weiß, dass sie begrenzt ist. Die zeitliche Begrenzung dient dazu, mit mehr Motivation in die Aufgabe zu gehen. Der Schmerz ist damit begrenzt. Gedanklich ist man schon am Ende der Aufgabe. Man denkt dann also nicht an den Beginn der Aufgabe, wie man mit der Aufgabe anfängt, sondern bereits an das Ende der Aufgabe nach acht Minuten. Wenn man nicht an den Schmerz denkt, dann ist er quasi auch nicht vorhanden.
Ich kenne den Einwand mancher, man könne seine Aufgaben nicht begrenzen. Ja, manchmal tatsächlich. Aber die zeitliche Begrenzung bedeutet nur das Ende der Teilaufgabe und NICHT das Ende der Aufgabe.
Ich schreibe mir am Ende der Zeit auf, wo ich fortfahren will und lege es ad acta bis zum nächsten Aufruf.
Jeder weiß, dass der Schmerz manchmal nicht gespürt wird. Als ich früher beim Fußballspielen mich einmal verletzte, hatte ich den Schmerz gar nicht so recht gespürt. Es gibt Prozesse im Körper, die bewirken, dass man mitunter Schmerz gar nicht wahrnimmt. Dieses wichtige Prinzip hat auch den Vorteil, dass man bei komplexen Aufgaben noch einmal Revue passieren lassen kann, dass die Aufgabe noch einmal in einem arbeiten kann. So kann eine Aufgabe noch einmal mit frischem Geist angegangen werden. Man muss dann nicht bei Null anfangen, wenn ich mir vor Abschluss der letzten Teil-Aufgabe kurz Notizen mache. Manchmal sind die Dinge so komplex, dass ich sie mir erst einmal von verschiedenen Seiten betrachten muss und es reifen muss. Wie genau das in meinem Hirn funktioniert, kann ich gar nicht sagen. Das sind Erfahrungswerte bei komplexen Aufgaben und bei kreativen Prozessen.
Manchmal bedarf es auch ganz einfach einer Arbeitsvorbereitung, die man unterschätzt, so dass man mit einem ersten Einstieg für ein nächstes Mal auch viel besser den Zeitaufwand abschätzen kann.
Warum jetzt ausgerechnet acht Minuten. Das können auch zehn oder fünfzehn Minuten sein. Man kann auch mehrere Einheiten von acht Minuten nehmen. Die Aufgabendauer kann durchaus unter zehn Minuten sein. Je unangenehmer die Aufgabe und je weniger geneigt man ist loszulegen, desto sinnvoller ist es, die zeitliche Begrenzung herabzusetzen.
Die Technik der zeitlichen Begrenzung ist nicht neu. Gleichwohl habe ich sie neu für mich erfunden. Das Prinzip der zeitlichen Begrenzung von Aufaben gab es schon vorher und wurde schon entsprechend verschiedentlich geraten.
Es hat auch den Vorteil, dass man sieht, wie viele Aufgaben man abgearbeitet hat. Und man kann hinterher Tage vergleichen. Heute habe ich zum Beispiel 50 Acht-Minuten-Aufgaben abgearbeitet. Gestern waren es nur 40. So kann ich es besser vergleichen.