Ablenkung und Hinlenkung. Wirkungsmechanismen um sich auf Spur zu bringen

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Etwas in dein Leben holen oder abgelenkt sein. Es geht im Folgenden um eine Art Wortspiel bei der Wendung „Ich bin abgelenkt“. Wir wissen alle, dass wir manchmal abgelenkt sind. Wir haben alle dabei die Erfahrung gemacht, dass Ablenkung funktioniert, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, sonst würde es den Begriff nicht geben. Das ist nachgewiesen. Der Mensch ist ablenkbar von etwas worauf er sich konzentrieren will und geht manchmal unfreiwillig weg zu etwas anderem.

Jetzt kommt der Clou. Wenn ich daran daran glaube, dass mich etwas ablenken kann, wenn es also etwas gibt, was dich „unfreiwillig“ ablenkt oder dich grundsätzlich ablenken könnte – du hast natürlich Maßnahmen, dass das möglichst nicht passiert – wenn es aber Dinge gibt, die dich ablenken können, gibt es auch Dinge, die dich quasi „unfreiwillig“ oder unwillkürlich unterstützen, dass du dich zu irgendetwas hinwendest. Von etwas abgelenkt zu werden und ohne es zu wollen wegzukommen, du weißt, dass es passieren kann. Dann muss es offensichtlich auch irgendwelche Dinge geben, die dich zu etwas hinführen können.

Wenn wir die Charakteristika betrachten, die jemanden ablenken können, müssen uns genau jene Charakteristika Hinweise geben, wie wir uns zu etwas hinwenden. Du wirst abgelenkt. Das ist ein passiver Vorgang. Genau ist es ein passiver Vorgang zugewandt zu werden. Ablenkung und Hinlenkung.

Denken wir einmal daran, wann ich abgelenkt werde. Es ist doch so, wenn etwas nahe an mir dran ist. Wenn es besondere Intensität hat. Wenn etwas also z. B. besonders nah ist, besonders laut ist, besonders groß ist oder irgendwie anders ist oder sich bewegt. Auch lenkt mich z. B. ein Passant ab, den ich von irgendwoher kenne.

Wenn ich mich beeinflussen möchte, damit ich mich zuwende oder hinwende, müssen genau diese Arten der Ablenkung als Werkzeuge dienen, um das Prinzip der passiven Zuwendung zu nutzen und mich planmäßig gleichwohl quasi „spontan unfreiwillig“ zuzuwenden.

Anstatt einer Ablenkung kann ich mir eine HINlenkung kreieren oder ermöglichen. Genau das sind Zielbilder. Bei der Ablenkung bleibe ich möglicherweise trotzdem konzentriert. Nur die Wahrscheinlichkeit erhöht sich, dass ich mich ablenke oder ablenken lasse.

Die Hinlenkung ist wie die Ablenkung ist passiv. Das mache ich in der Regel nicht aktiv. Das kann jedoch auch aktiv gestaltet werden. Ich lenke mich. Es funktioniert jedoch nicht immer. Die Selbststeuerung muss also nicht nur aktiv, sondern vor allem auch passiv erfolgen. Es geht dabei darum, zu erinnern, sich einzuladen, Optionen anzubieten, Alternativen zu bieten, vorzuschlagen.

Man kann es an den Worten ablesen. Man sagt „Ich versuche mich etwas abzulenken.“ Man könnte auch sagen: „Ich versuche mich etwas hinzulenken.“ Man bietet sich Dinge an und dann funktioniert es oder funktioniert es nicht.